Montag, 9. Juli 2012

Rezension zu Wege des Herzens


Wege des Herzens - Karen Kingsbury

In einem Lernzentrum für Menschen mit Down-Syndrom ist die junge Lehrerin Rebecca Dalton tätig. Rebecca kennt sich mit Down-Kindern gut aus, denn ihre eigene Schwester Daisy ist ebenfalls von diesem Gendefekt betroffen und besucht ebenfalls das Lernzentrum, welches von Rebecca geleitet wird.
Im Lernzentrum geht es darum, dass die Kinder Selbstständigkeit lernen um so später so gut wie möglich ein eigenständiges Leben zu führen.
Auch Carl Joseph ist vor kurzem in das Lernzentrum gekommen und macht schon tolle Fortschritte. Carl Joesphs Eltern sind froh zu sehen, wieviel eigentlich in ihrem Sohn steckt und was er alles eigenständig machen kann. Dennoch sind die gesundheitlichen Sorgen immer da und dann kommt auch noch Carl Josephs Bruder Luke aus einer Reise vom Rodeo zurück. Luke stellt sich gegen die Einrichtung des Lernzentrums, denn er findet es viel zu gefährlich für Carl Joseph. Doch Luke macht mit seinen eltern ein Kompromiss: Er wird Carl Joseph eine Woche lang im Lernzentrum begleiten um sich ein eigenes Bild machen zu können und so lernt Luke die engagierte Rebecca kennen. Und obwohl sich nicht verlieben will, weil seine Frau vor vier Jahren krankheitsbedingt verstorben ist, verliebt er sich dennoch in Rebecca. Auch Rebecca empfindet für Luke und so kommen sie sich näher.

Luke sieht widererwartens wie glücklich sein Bruder ist und wie gut er sich mit Gleichgesinnten versteht. Vor allem Daisy scheint es Carl Joseph angetan zu haben. Er erkennt Carl Joseph kaum wieder, denn der weiß  jetzt  schon so einiges. Zum Beispiel wie  man mit Geld umgeht oder wie man den  Tisch abräumt oder wie man mit dem Bus durch die Stadt fährt usw. Dinge,die vor einiger Zeit noch undenkbar erschienen.
Doch dann kommt es zu einem Unfall und die Eltern nehmen Carl Joseph von der Schule. Ein Lkw macht Carl Josephs Leben erneut kaputt und es ist auch noch Lukes Schuld.
Der junge Mann ist totunglücklich, weil er seine Freunde und Daisy nicht mehr sehen und sein Ziel wohl nicht mehr erreichen kann. Auch Luke vermisst Rebecca und sieht, dass er sich wirklich in sie verliebt hat.
Wird es für Carl Joseph eine Zukunft geben, in der er für sich selbst sorgen kann? Was passiert mit Luke und Rebecca?

Der Roman ist sehr flüssig und wunderbar einfühlsam geschrieben und berührt den Leser wahrlich. Er greift alle Seiten des Down-Syndrom auf und beschönigt nichts. Der Leser bekommt ein Einblick in das Leben von Carl Joseph, der sein Gendefekt weitgehend akzeptiert hat.
Er nimmt das Leben, wie es ist, ist fröhlich und könnte wirklich ein eigenständiges Leben führen, wenn man sie lässt.
Die Autorin erläutert aber auch die negativen Seiten des Down-Syndroms.
Die vielen möglichen Begleiterkrankungen, wie Sehschwäche, Herzleiden, Epilepsie, Kurzzeitgedächtinis usw werden alle erklärt.
Vieles wusste ich als Leser noch nicht über das Down-Syndrom und es ist interessant so viele Informationen während des Lesens zu erhalten.
Gott und der Glaube sind auch ein wichtiges Element dieser Geschichte.
Zu dem wird auch die Intoleranz der Menschen gegenüber Down-Kinder dargestellt.

Wege des Herzens hat mich zu tiefst berührt und gefesselt. Ich habe den Vorgänger dieses Buches nicht gelesen, aber das war kein Problem, denn alle Figuren werden anfangs beschrieben.
Im Buch wird das Leben mit Menschen, die das Down-Syndrom haben, geschildert. Es ist wichtig, dass man gegenüber allen Menschen Toleranz zeigt. Nicht alle können gleich sein oder einer gewissen Norm entsprechen und das ist auch gut so, denn unsere Welt soll ja auch Individuen bestehen.
Ich bin nicht besonders gläubig, aber dennoch habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt.

Ich geben dem Buch Wege des Herzens 5 Sterne.

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